PORTWEIN Vinho do Porto - Fantastico


Ganz bestimmt ist Port ein phantastischer Hochgenuß in Vollendung, wenn Sie den richtigen Port zum richtigen Anlaß auswählen. Ist es nicht erstaunlich, daß der Douro-Fluß sich in eine Landschaft, höher und wilder als das Moseltal, einige hundert Meter tief in den felsigen Schiefer eingefräst hat? In dieser gebirgigen, steilen Gegend legten seit Jahrhunderten die Menschen ihre Weinberge an.

Diese wildromantische, einzigartige, karge Landschaft mit ihren kalten Wintern und heißen Sommern hat ihren besonderen Reiz in der Abgeschiedenheit und Ruhe. Hier im Nordosten Portugals, hundert Kilometer von der Flußmündung in Porto entfernt bis zur spanischen Grenze erstreckt sich das seit 1756 genau abgegrenzte Gebiet für die Reben des Portweins.
Wenn im Sommer die Reben Steine essen und Sonne trinken, so danken sie es als Kinder der Sonne mit feinsten Trauben für die kraftvollen Weine, aus denen der Portwein erzeugt wird. 

Übrigens ist dieses Gebiet das älteste abgegrenzte Gebiet der Welt mit den strengsten Bestimmungen der Klassifizierung für die Weinberge. Die am beschwerlichsten gezogenen Reben liefern die besten Trauben. Die Klassifizierung der Weinberge in 6 Klassen von A bis F auf der Grundlage eines ausgefeilten Punktesystems mit den Faktoren Boden, Hangneigung, Klima, Meereshöhe, Ertragsmenge, Alter der Rebstöcke bestimmt die Wertschätzung, wobei die Traubensorten ebenso in sehr gut , gut und durchschnittlich eingestuft werden. In den besten Lagen der Kategorie A bringt es ein Weinstock gerade mal auf 0,6kg Ertrag.

Er ist schon etwas ganz besonderes, dieser feurig edle Wein. Während der Gärung wird durch Zusatz von Weindestillat von ca. 78% der Gärvorgang gestoppt und der Alkoholgehalt des Weines erhöht (auf 450 l Most werden 100 l Weindestillat zugegeben). Hierbei werden auch die verschiedenen Geschmacksrichtungen, ob lieblich oder üppig süß bis trocken, oder beim weißen Port bis extra trocken bestimmt.

Port ist meistens ein Verschnitt aus verschiedenen Grundweinen. Das Verschneiden ist die große Kunst der Kellermeister auf der gegenüberliegenden Flußseite von Porto in Vila Nova de Gaia, wo die meisten Portweinhäuser ihre Keller haben. Hier in Porto finden sich die Nachfahren der großen englischen Häuser, wie Taylor, Fonseca, Warre, Graham oder Dow, das zu einer internationalen Gruppe gehörende Haus Sandeman, auch deutsche wie Burmester oder das Haus Niepoort mit Wurzeln in den Niederlanden.

Im Anbaugebiet dürfen die Erzeuger, ob Weingüter (Quintas) oder Genossenschaften, seit dem EG Beitritt Portugals ihren Port selbst herstellen. Inzwischen haben sich einige der Quinta-Ports durch überzeugende Qualitäten einen Namen gemacht, so die Quinta Romaneira, Quinta do Cotto und die Quinta Infantado.
Kein Wunder, denn schon immer konnte man im Zentrum des Portweingebietes einen sehr guten Porto da familia genießen.

Für die Überwachung und Durchsetzung der Weingesetze sind die Casa do Douro und das Instituto do Vinho do Porto verantwortlich, wobei die Mindestqualität mit einem Garantiestreifen über dem Verschluß der Flasche bestätigt wird. Die Qualitätsmerkmale und Unterschiede, vor allem die Geschmacksrichtungen sind deshalb ohne weiteres vergleichbar mit den bekannten Gebieten und Namen in Frankreich und Deutschland. Port, z. B. Ruby oder Tawny, ist längst nicht immer gleich. Deutliche Unterschiede prägen den Stil und die Qualität.

In gutem Vintage-Port oder einem alten faßgereiften Colheita finden sich die Aromen der halben Weinwelt in einer einzigen Flasche wieder. Dieser konzentrierte Nektar ist für jeden Weinfreund ein einzigartiges Geschmackserlebnis. Da werden alle Sinne aufgeweckt, betört von der Duftfülle und den nicht enden wollenden Aromen. Da riecht und schmeckt man die vielfältigen schwarzen und roten Früchte, Gewürze, Schokolade, Kaffee und den einzigartigen Duft bei einem Spaziergang durch die Pinienwälder Portugals und die Kräuterteppiche der Bergweiden. In den alten faßgereiften Tawnys und Colheitas finden sich immer mehr Nuß- und Kaffeetöne bis hin zu Mandeln und Rosinen.